Was ist ein
Multiples Myelom?
Das Multiple Myelom ist eine Erkrankung des blutbildenden Systems, die eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die sogenannten Plasmazellen, betrifft.
Die Plasmazelle ist ein wichtiger Teil unseres Immunsystems.
Die Aufgabe der Plasmazelle – als Teil unseres erlernten Immunsystems - ist die Produktion von Antikörpern (Proteine / Eiweiße) mit deren Hilfe wir Bakterien, Viren und andere Fremdkörper schneller erkennen, neutralisieren und abbauen können. Intakt funktionierende Plasmazellen sind somit die Grundlage unserer Abwehrkraft gegenüber Krankheitserregern. Beim Multiplen Myelom ist ein Teil dieser Plasmazellen entartet d.h. sie vermehren sich schneller als normale Plasmazellen und produzieren unkontrolliert funktionslose Antikörper (=monoklonale Antikörper bzw. M-Proteine), die sich im Körper, vor allem in der Niere, ablagern können.
Bildungs- und Aufenthaltsort der Plasmazellen sind vorwiegend das Knochenmark
Der Anteil der Plasmazellen im Knochenmark liegt normalerweise bei ca. 1-3%. Beim Multiplen Myelom steigt ihr Anteil auf über 10% an. Oftmals bilden sich Plasmazellgruppen an mehreren (multiplen) Stellen im Knochenmark.
Zusammenfassend:
Die Erkrankung des Multiplen Myeloms wird durch eine
unkontrollierte Vermehrung von ineffektiven Plasmazellgruppen
verursacht.
Möglichen Folgen der Vermehrung und Symptome sind:
Voraussetzung für einen Therapiestart und die richtige Therapie ist eine exakte Diagnose bzw. Einstufung des Krankheitsstadiums
Dafür können folgende Untersuchungen in Erwägung gezogen werden, bei denen
Untersuchungsmethode
Welcher Parameter
Blutanalyse – Serumelektrophorese und Immunfixation
Myelomtypischer M-Gradient durch die vermehrte Produktion monoklonaler ineffektiver Antikörper
Blutanalyse – Erythrozytenzahl
Verminderung der roten Blutkörperchen durch Einschränkung der Knochenmarksfunktion (Anämie)
Blutanalyse – Kalziumspiegel
Erhöhter Kalciumspiegel im Blut aufgrund des erhöhten Knochenabbaus
Blut und Harnanalyse - Nierenfunktion
Erkennen möglicher Nierenfunktionsschäden als Folge der vermehrten Eiweißproduktion des Myeloms
Knochenmarkspunktion - Gewebeprobe
Nachweis und Feststellung des Anteil der veränderten Plasmazellen im Knochenmark
Röntgen bzw. Magnetresonanztomographie (MRT)
Nachweis und Prüfung von Osteolysen (lokale Knochendefekte)
PET-CT (Computertomographie)
Abklärung der möglichen multiplen Stellen im gesamten Körper für die Einschätzung der Myelomaktivität
Es ist wichtig
eine Therapie zu beginnen, bevor die Krankheit zunehmend
Schäden im Körper verursacht.
Es kann sein, dass Ihr Arzt zunächst nur Kontrolluntersuchungen in
regelmäßigen Abständen empfiehlt, wenn das Myelom in absehbarer
Zeit keine Gefährdung darstellt.
Eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung bildet die Grundlage
jeder Behandlungsentscheidung sowohl betreffend eines
Therapiestarts als auch der Therapie selbst.